Ich bin in einem kleinen Dorf in Niedersachsen aufgewachsen; da gab es nicht einmal einen eigenen Fußballclub! Aus Mangel an Alternativen habe ich mit meinen Freunden viel Zeit in den umgebenden Wäldern verbracht. In dieser Zeit sind meine Neugier und mein Interesse, die Natur besser zu verstehen, stetig gewachsen. Der entscheidende Schritt war wahrscheinlich ein Besuch im Museum Koenig in Bonn und ein anschließendes Praktikum in den Schulferien, als ich 16 Jahre alt war.
Frage 2
Welches Ereignis aus Ihrem Leben als Wissenschaftler ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?
Als junger Postdoc arbeitete ich ein Jahr lang am Scottish Crop Research Institute in Dundee, UK. Im Korridor unserer Forschungsgruppe stand ein großer weißer Tisch, und jeden Tag setzte sich eine gemischte Gruppe von Forscher*innen zum Tee darum herum, darunter Bodenwissenschaftler*innen, Bodenbiolog*innen, Bodenphysiker*innen, mathematische Modellierer*innen, Statistiker*innen usw., und entwickelten gemeinsam neue Ideen für Experimente. Am Ende des Tages war die Tischoberfläche über und über mit Formeln und Skizzen übersät. Eine so stark interdisziplinäre Wissenschaft hatte ich bis dahin nicht erlebt.
Eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere erfordert eine überdurchschnittlich hohe Motivation. Probieren Sie daher viel aus und überlegen Sie gründlich, welche Art von Arbeit Sie im Leben glücklich machen könnte. Dann setzen Sie sich klare Ziele und verfolgen diese!