Soapbox Science Festival

21/07/2020

Wir haben ein Interview mit Agatha Walla geführt, die gemeinsam mit Petra Bauer an dem Festival teilnimmt.

Agatha Walla, Institut für Pflanzengenetik, HHU
Warum machst du beim Soapbox Science Festival mit und was erwartest du von der Veranstaltung?

Soapbox Science bietet Wissenschaftlerinnen eine Plattform, um die Öffentlichkeit zu erreichen, Frauen in MINT-Bereichen ein Gesicht zu geben und sie zu inspirieren, eine Karriere in der Wissenschaft in Erwägung zu ziehen. Diese drei Aspekte sind mir wichtig, da die Öffentlichkeit unsere Forschung zu einem großen Teil finanziert und Frauen in MINT-Bereichen noch unterrepräsentiert sind oder häufig nicht ausreichend wahrgenommen werden. Ich nehme zusammen mit meiner Kollegin, Dr. Marine Przybyl, teil und wir beide hoffen auf interessierte Fragen der Zuschauer*innen und einen inspirierenden Tag ganz im Zeichen der Wissenschaftskommunikation.

Wie gehst du bei der Auswahl des Themas deiner Präsentation vor und wie bereitest du dich vor?

Die erste Frage, die Marine und ich uns gestellt haben, ist: „Was ist die Schlüsselnachricht, die wir den Zuhörern mit auf den Weg geben wollen?“ Als Antwort darauf haben sich zwei Aspekte deutlich herauskristallisiert: Zum einen möchten wir vermitteln, dass die Pflanzengenetik ein relevanter Bereich der Wissenschaft ist und die resultierenden Forschungsergebnisse nicht nur unser Verständnis der allgemeinen molekularen Grundlagen vertiefen, sondern auch als innovative Beiträge zur Pflanzenzüchtung von Kulturpflanzen dienen. Zum anderen möchten wir darauf aufmerksam machen, dass der Beruf der Wissenschaftlerin sehr spannend ist und Einblicke in unseren Alltag geben.

In der weiteren Vorbereitung haben wir uns überlegt, wie wir unsere Inhalte einfach und verständlich vermitteln. Dabei ist es wichtig, Analogien zwischen komplexen wissenschaftlichen und alltäglichen Sachverhalten zu finden. Zusätzlich ist die Wahl eines Requisits eine weitere Unterstützung, die Inhalte unserer Präsentation zu veranschaulichen. Der letzte und wichtigste Schritt der Vorbereitung ist der Austausch mit Freunden und Familie, die fachfremd sind, um zu überprüfen, dass die Präsentation auch für nicht-Pflanzengenetiker verständlich ist.

Welchen Rat gibst du jungen Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen, um eine breitere Öffentlichkeit für ihre Arbeiten zu erhalten? Was hast du dazu in deiner Zeit als Doktorandin bei CEPLAS gelernt und umsetzen können?

Für junge Wissenschaftlerinnen habe ich zwei Tipps. Tipp Nummer 1: Macht euch deutlich, warum ihr an eurem Thema forscht und was euch daran fasziniert. Sobald ihr das habt, fällt es leichter, andere mit eurem Enthusiasmus anzustecken. Überlegt euch auch eine ganz kurze Zusammenfassung eurer Forschung mit einfachen Worten, so dass ihr innerhalb von wenigen Minuten eure Arbeit jedem erklären könntet. Tipp Nummer 2: Schreckt nicht davor zurück über eure Forschung zu sprechen. Dazu muss man zunächst die eigene Komfortzone verlassen. Ein einfacher Einstieg wäre hierbei, über soziale Medien und dann im nächsten Schritt die direkte Interaktion mit anderen bei Veranstaltungen wie Soapbox Science.

In meiner Zeit bei CEPLAS konnte ich viele Werkzeuge lernen, um meine Forschung zu vermitteln (Trainings zur Präsentation, Kommunikation und Diskussion). Bei diversen öffentlichen Veranstaltungen, wie z.B. am CEPLAS Stand bei der Nacht der Wissenschaft in Düsseldorf, konnte ich meine erlernten Fähigkeiten in der Wissenschaftskommunikation üben. Ich finde, dass CEPLAS ein gutes Vorbild im Bereich der wissenschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit ist.

Soapbox Science Festival:
Samstag, 25. Juli 2020, 9.30 bis 17 Uhr, online