Gemeinsames Dual Career-Fellowship für Forscherpaar an der HHU

16/01/2025

Forschungsverbünde vereinen Kräfte: Sonderforschungsbereiche der Biologie und CEPLAS unterstützten gemeinsamen Forschungsaufenthalt von Forscherpaar.

Petra Bauer, Antje Heese, Scott Peck, Michael Feldbrügge

Das Mercator-Fellowship-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft fördert den internationalen Austausch in der Wissenschaft und ermöglicht Forschenden, sich aktiv in Projekte einzubringen und als Gastprofessor*innen an anderen Forschungseinrichtungen tätig zu sein. Die Teilnahme stellt jedoch für viele Wissenschaftler*innen, deren Partner ebenfalls in der Forschung tätig sind, eine Herausforderung dar – insbesondere, wenn die Programme längere, länderübergreifende Trennungen bedeuten.

Ein innovativer Schritt wurde nun durch die Zusammenarbeit des Exzellenzclusters CEPLAS, des Transregio-Sonderforschungsbereichs (TRR) 341 „Plant Ecological Genetics“ und des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1535 „Microbial Networking, MibiNet“ umgesetzt: Das erste „Dual-Career-Fellowship“ wurde an Prof. Dr. Antje Heese und Prof. Dr. Scott Peck von der University of Missouri-Columbia (USA) vergeben. Dieses Format ermöglichte beiden Forschenden, zeitgleich an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) zu forschen und ihr Wissen an Nachwuchswissenschaftler*innen weiterzugeben.

Während Antje Heese als Gastprofessorin im Labor von Petra Bauer (Institut für Botanik, HHU) tätig war und von CEPLAS und TRR 341 unterstützt wurde, forschte Scott Peck im Labor von Wolf Frommer (Institut für Molekulare Physiologie, HHU) und wurde unterstützt vom SFB MibiNet. Gemeinsam konnten sie damit einen viermonatigen Forschungsaufenthalt gestalten und gleichzeitig eng mit den Wissenschaftler*innen von CEPLAS, TRR 341 und MibiNet zusammenarbeiten. Neben mehreren Vorträgen, bot das Forschungstandem auch mehrere Workshops für die Nachwuchswissenschaftler*innen der Verbundprogramme an.

Diese gezielte Förderung von ausländischen Forscherpaaren setzt neue Maßstäbe, indem es nicht nur private Lebensumstände stärker berücksichtigt werden, sondern auch exzellente Wissenschaftler*innen für internationale Forschungsprojekte begeistert werden. Michael Feldbrügge, der nicht nur MibiNet-Sprecher, sondern auch CEPLAS-Mitglied ist, war sehr zufrieden mit dem Gastaufenthalt des Forscherpaars: „Mit solchen Programmen entstehen zusätzliche Kompetenzen und ein intensiver Wissenstransfer, der die Forschungsprojekte nachhaltig stärkt. Des Weiteren habe wir somit erfolgreich Kontakte zur University of Missouri-Columbia geknüpft, um unsere interanationale Sichtbarkeit zu stärken“.

Zur Person

Antje Heese ist assoziierte Professorin an der University of Missouri-Columbia in der Abteilung für Biochemie. Sie wuchs in Deutschland auf und schloss ihr Studium der Pflanzenphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum ab. Es folgte eine Promotion im Bereich „Botanik und Pflanzenpathologie“ an der Michigan State University und zwei Postdoc-Stipendien am Biozentrum-Basel und am Sainsbury Laboratory, Norwich.

Antje Heese beschäftigt sich mit den Verteidigungsmechanismen von Pflanzen gegen Infektionen durch pathogene Bakterien auf zellulärer Ebene. Sie erforscht vesikuläre Transportproteine, die andere Abwehrproteine zu den zellulären Orten bringen, an denen sie wirken. Kürzlich entdeckte sie mit ihrem Team, dass mehrere vesikuläre Transportproteine auch dazu beitragen, die Aufnahme und Verteilung des essentiellen Mikronährstoffs Eisen (Fe) in Pflanzen zu regulieren. Damit hat sie sich auch während ihrer Zeit im Labor von Prof. Petra Bauer an der HHU beschäftigt.

Scott Peck ist Professor für Biochemie an der University of Missouri-Columbia. Er untersucht, wie Pflanzen Veränderungen in ihrer Umgebung wahrnehmen und darauf reagieren. Wenn Pflanzen erkennen, dass sie mit Bakterien infiziert sind, leiten sie Abwehrreaktionen ein, um die bakterielle Invasion zu stoppen. Seit kurzem erforscht er außerdem, wie Bakterien die Anwesenheit eines potenziellen Wirts erkennen. Chemische Signale von Pflanzen scheinen Bakterien zu veranlassen, infektiöser zu werden, womit wichtige Informationen für die verbesserte Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gewonnen werden könnten.

Während seines Aufenthalts an der HHU hat er sein detailliertes Wissen über Metabolomik und Massenspektrometrie an Mitglieder des SFBs MibiNet weitergegeben und insbesondere junge Wissenschaftler*innen durch entsprechende Workshops gefördert. Es ist ihm erfolgreich gelungen, eine Reihe neuer Kooperationen zu initiieren, da die Bakterien nicht nur mit der Pflanze, sondern auch mit anderen pflanzenassoziierten Mikroorganismen interagieren, was ein wesentliches Forschungsgebiet des MibiNet darstellt.