Hitzesommer, Überschwemmungen und Co

Vor welchen Herausforderungen steht die Pflanzenzüchtung der Zukunft?

Überschwemmungen in Venedig, Dauerregen mit Schlammlawinen in Österreich und ein weiterer Sommer mit Hitzerekorden in Deutschland – die Sorge um das Klima wächst und damit auch die Frage nach Lösungsansätzen für eine ausreichende Produktion von Nahrungsmitteln. Drei Professoren der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf stellten sich am 20. November den Fragen eines interessierten Publikums.

Im Rahmen der beliebten öffentlichen Veranstaltungsreihe „An der Wurzel gepackt“, die das erste Mal im Goethe-Museum Düsseldorf stattfand, leiteten die Experten mit kurzen Impulsvorträgen das Thema zunächst ein. Danach entwickelte sich bei einer offenen Fragerunde ein reger Austausch zwischen dem Publikum und den Experten, der von Tim Neumann vom Hochschulradio versiert moderiert wurde.

Bei einem kurzen Grußwort von Damian Mallepree vom Goethe-Museum erfuhr das Publikum, dass bereits Goethe ein Pflanzenforscher und Pflanzenliebhaber war. Das griff dann auch Referent Andreas Weber mit der Bemerkung auf: „Goethe hat schon damals gute Konzepte für die synthetische Biologie entwickelt“.

Im ersten Impulsvortrag führte Professor Michael Schmitt in das Thema Klimawandel ein und nannte die natürlichen und anthropogenen Einflüsse, die das Klima verändern. Dass in den letzten 60 Jahren eine Erderwärmung beobachtet wurde, die in der zurückliegenden Zeit viele Jahrhunderte dauerte, ließ die Zuhörer aufhorchen. 

Unter diesen Bedingungen kommen Herausforderungen auf unsere Nutzpflanzen zu, von denen Professor Benjamin Stich, Quantitative Genetik und Genomik der Pflanzen, berichtete. Für einen Temperaturanstieg und zunehmende Sommertrockenheit muss die Pflanzenzüchtung Anpassungsmechanismen finden und nutzt dazu auch Methoden der Künstlichen Intelligenz.

Lösungsansätze und Perspektiven zu diesem Thema lieferte Professor Andreas Weber, Biochemie der Pflanzen und Sprecher von CEPLAS. So beschrieb er verschiedene Überlebensmechanismen bei Trockenheit, die beispielsweise CAM-Pflanzen mit einer wassereffizienten Photosynthese bereits entwickelt haben.

Die Vorträge lieferten viele Themen für Fragen aus dem Publikum, die sich zu einem regen Austausch entwickelten und von Moderator Tim Neumann nach zweistündiger Veranstaltung beendet wurde. Bei einem anschließenden kleinen Imbiss hatten aber alle Besucher die Gelegenheit, weitere Fragen an die Referenten zu richten und sich in kleinen Gesprächsrunden weiter auszutauschen.

Alle Beteiligten waren sehr zufrieden mit der dritten Veranstaltung dieser CEPLAS-Reihe und möchten die Diskussionsrunde im nächsten Jahr fortsetzen.