Verstehen zu wollen, wie Dinge zu funktionieren ist sicherlich der für mich wichtigste Antrieb. Wenn wir dazu beitragen können, die molekularen Werkzeuge pflanzen-pathogener Mikroorganismen besser zu verstehen und dieses Wissen für die Entwicklung resistenzer Nutzpflanzen eingesetzt werden kann, dann wäre das ein toller Erfolg.
Natürlich Begeisterungssfähigkeit und die Neugierde, den Dingen immer wieder auf den Grund zu gehen. Etwas Talent, Zusammenhänge zu verstehen, schadet sicher auch nicht. Für eine wissenschaftliche Laufban braucht man wahrscheinlich auch: Frustrationstoleranz, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, Kritik und Ablehnung auszuhalten. Da niemand alles kann, muss man früh lernen, mit anderen zusammenzuarbeiten und Netzwerke zu bilden.
Nur hypothetische Antworten: Eine davon ist Barbra McClintock. Die Klarheit der Gedanken und die Schärfe ihrer Arbeit, ihre gesamte Lebensleistung - das ist einfach beeindruckend. Die zweite Person ist Freddy Mercury. Ich hätte ihn gerne live als Sänger gesehen und ihn dann gefragt, wie man einen Song wie "Bohemian Rhapsody" schreibt.
Es sind diese „Aha Momente“, in denen man ein Resultat betrachtet und plötzlich beantwortet sich eine Frage, die man Monate, vielleicht sogar Jahre verfolgt hat. Ich hoffe, noch ein paar solcher Momente vor mir zu haben. Dann ist da noch der Heiligabend 2013. Da öffnete ich den Briefkasten und sah einen Umschlag mit Absender „Universität zu Köln“. Darin war der Ruf auf meine Professur - es hat schon schlimmere Weihnachtsgeschenke gegeben.