Fünf Fragen an Ute Höcker

 

Frage 1

Wie kann Ihre Forschung im Forschungsfeld 1 von CEPLAS dazu beitragen, dass die Landwirt*innen in Zukunft SMARTE Pflanzen, also an veränderte Klimabedingungen angepasste Pflanzen, anbauen können?

Das ist eine schwierige Frage, da meine Arbeitsgruppe vornehmlich der Grundlagenforschung nachgeht. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass das gesammelte Wissen aus der Grundlagenforschung zu bahnbrechenden Anwendungen führt, die der Menschheit zu Gute kommen. Innerhalb von CEPLAS untersucht meine Arbeitsgruppe, wie die Umwelt die Entwicklung von Chloroplasten beeinflusst, und da Chloroplasten die Bausteine der chemischen Energie auf der Erde sind (Photosynthese!), benötigen wir ein tiefgreifendes Verständnis über die genetischen Prinzipien, die ihrer Differenzierung zugrunde liegen. Dies ist besonders wichtig, da der Klimawandel den Pflanzen Stress auferlegt und Stress die Bildung voll funktionsfähiger Chloroplasten stark beeinträchtigt.

Frage 2

Was brauchen Sie heute in Ihrem Berufsalltag, das Sie in Ihrer Ausbildung nicht gelernt haben?

Ich denke, ein Leben als Forschende hört nie auf, einen weiterzubilden. Man muss immer dazulernen, denn das Wissen wächst stetig an und die aktuelle Methodik geht weit über meine ursprüngliche Ausbildung hinaus. Abgesehen davon habe ich nie gelernt, wie man Studierende unterrichtet, aber ich habe sehr viel Spaß am Unterrichten und das ist Motivation an sich. Meine ursprüngliche Ausbildung in Agrarwissenschaften, einschließlich der praktischen Arbeit auf Milchviehbetrieben in Deutschland und Minnesota, USA, hat mir tatsächlich geholfen, die Bedeutung der langfristigen Ziele von CEPLAS zu erkennen.

Frage 3

Welcher Teil Ihres beruflichen Alltages gefällt Ihnen am besten?

Mit meiner Gruppe und anderen WissenschaftlerInnen zu interagieren, spannende wissenschaftliche Arbeiten zu lesen und zu unterrichten.

Frage 4

Welche/n Wissenschaftler*in möchten Sie gerne einmal treffen und worüber würden Sie reden?

Es gibt sicher viele moderne WissenschaftlerInnen, mit denen man spannende Diskussionen führen kann. Seit ich jedoch während meiner Doktorarbeit an der Maisgenetik gearbeitet habe, hätte ich gerne Barbara McClintock getroffen, die 1902 geboren wurde und 1992 verstarb. Sie erhielt den Nobelpreis für ihre bahnbrechende Entdeckung der Maistransposons in den 1940er und 50er Jahren. Ich würde mit ihr über ihre wissenschaftlichen Ansätze sprechen und wie es für sie war, zu den ersten Frauen in der Wissenschaft zu gehören, nur einen kleinen Ecklabortisch im berühmten Cold Spring Harbor Labor in der Nähe von New York zu bekommen, aber trotzdem immens erfolgreich zu sein.

Frage 5

Was machen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten?

Ich finde es wunderbar, dass Köln eine pulsierende Großstadt ist – ich würde nicht gerne in einer Kleinstadt leben! Ich genieße Theater, gehe gern ins Kino oder treffe Freunde in Restaurants. Aber ich erhole mich, wenn ich raus in die Natur gehe, insbesondere genieße ich Bergwandern und Camping in den Alpen.

Steckbrief

Name:

Ute Höcker

Position: 

Professorin, Institut für Pflanzenwissenschaften, Universität zu Köln

Bei CEPLAS seit:

2012

Geburtsort:

Aachen, Germany